Über die Unsittlichkeit unterm Holderbusch

"Das war jetzt richtig nett", war der allgemeine Tenor bei den Besuchern des Unterhaltungsabends, welchen der Musikverein Harmonie bei der Remsbachmühle in malerischer Umgebung angeboten hatte. Die Besucher waren zahlreich gekommen und an den schmunzelnden Geischtern konnte man sehen, dass das Programm gut gefiel.

Fritz Grießhaber hatte sich schon im Winter an die Arbeit gemacht, um lustige Geschichten über die ehemalige Postlinie, den Most und das Entstehen der Lumpenliedle zusammen zu tragen. Zuerst wurde von der Postlinie berichtet, die vom Rheintal über Hornberg, die Benzebene und die Krumme Schilte über den Brogen nach Villingen führte. An diesem über 2000 Jahre alten Weg, war die "Alte Post", die den meisten heute noch als "Grüner Baum" in Langenschiltach bekannt ist, die älteste Wirtschaft mit regem Postverkehr, Pferdestall und Übernachtungen. Aufgrund des ständig wechselnden Publikums wurden dort immer wieder neue Lieder und Tänze gehört und gespielt, teilweise auch neu oder umgetextet, sehr zum Leidwesen der damaligen Pfarrer, von denen zum Beispiel Lieder mit dem Titel "Die Holderbeerle sind reif" verboten wurden, da sie eindeutig zur "Unsittlichkeit unter dem Holderbusch" aufrufen würden. In Mönchweiler wurden derartige Ungehörigkeiten sogar mit dem Zuchthaus bestraft, wenmn es den Oberen zu weit ging.

Zuerst etwas zaghaft, aber nachdem erklärt wurde, dass Lumpenlieder auf jeden Fall laut, falsch, aber mit Begeisterung gesungen werden, waren auch die Gäste bei der Sache und bei einigen Textpassagen des "Hans im Schnockenloch" und manch anderen, mussten der eine oder randere fröhliche Sänger immer wieder unterbrechen, ob der Sticheleien und Zweideutigkeiten.

Bei Most und Bratwürsten verbrachten die Gäste einen fröhlichen Abend.

Mühlenabend - Lumpeliedle